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    Seowon, neokonfuzianische Akademien

    Im Jahr 2019 ernannte das UNESCO-Welterbekomitee neun neokonfuzianische Akademien in Südkorea zum Weltkulturerbe. Bei den zwischen der Mitte des 16. und der Mitte des 17. Jahrhunderts entstandenen Anlagen handelt es sich um die Schulen Sosu Seowon, Namgye Seowon, Oksan Seowon, Dosan Seowon, Piram Seowon, Dodong Seowon, Byeongsan Seowon, Museong Seowon und Donam Seowon.

    Die Seowon-Akademien gelten als wertvolles Erbe der kulturellen Traditionen des Neokonfuzianismus, der aus China nach Korea gelangte und das Land zutiefst prägte. Sie befanden sich in privater Hand, wurden geleitet von lokalen Gelehrten und dienten als Ort des Lernens, der Pflege konfuzianischer Traditionen und Lebensweise und des intellektuellen Austauschs. Studiert wurden die klassischen Werke des Konfuzianismus mit dem Ziel, die Schüler auf die staatlichen Beamtenprüfungen vorzubereiten, ein tieferes Verständnis des Universums zu erlangen und die eigene Person zum Ideal eines gebildeten Menschen zu kultivieren.

    Ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl der Lage war die natürliche Umgebung, in die sich der Bau harmonisch einbetten musste. Wichtige Bestandteile sind eine zentrale Lehrhalle und ein Schrein zur Verrichtung von Ahnenriten. Daneben existieren meist zahlreiche Funktionsgebäude wie Schülerunterkünfte, Lagerräume oder Bibliotheken.

    Seowon, neokonfuzianische Akademien

    Sosu Seowon in Yeongju in der Provinz Nord-Gyeongsang ist die erste und älteste erhaltene neokonfuzianische Akademie in Korea. Ihr Grundstein wurde im Jahre 1542 von Ju Se-bung, einem wichtigen Gelehrten der mittleren Joseon-Zeit, gelegt. Bis heute wird hier An Hyang verehrt, der aus der Gegend stammte, zum Ende der Goryeo-Dynastie die Lehre des Zhu Xi auf die Koreanische Halbinsel brachte und somit als Begründer des koreanischen Neokonfuzianismus gilt.

    Namgye Seowon in Hamyang in der Provinz Süd-Gyeongsang wurde im Jahre 1552 erbaut und war die erste Akademie der aufstrebenden Intellektuellengruppe der Sarim. Deren Anhänger, Seonbi genannt, kritisierten die herrschende Korruption am Königshof und zogen sich nach den Gelehrtenpogromen während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zunehmend in ländliche Gebiete zurück, wo sie in den Akademien versuchten, ihre Ideen zu verbreiten.

    Oksan Seowon liegt nahe der Stadt Gyeongju in der Provinz Nord-Gyeongsang. Diese Akademie wurde im Jahre 1572 vom lokalen Gouverneur Yi Je-min im Gedenken an den bedeutenden Gelehrten Yi Eon-jeok gegründet, der aus dem nahegelegenen Dorf Yangdong stammte. Ihren Namen Oksan Seowon erhielt die Schule von König Seonjo und sie erfreute sich der Unterstützung der Zentralregierung.

    Dosan Seowon nahe der Stadt Andong in der Provinz Nord-Gyeongsang wurde 1574 im Andenken an den berühmten Gelehrten Yi Hwang gegründet, der hier zu Lebzeiten bereits eine kleine Privatschule gegründet hatte. Yi Hwang bekleidete mehrere hohe Ämter und zog sich Zeit seines Lebens mehrfach aus dem angesehenen Staatsdienst zurück, um der weitverbreiteten Korruption zu entfliehen und sich seinen persönlichen Studien widmen zu können. Sein Antlitz ziert heute die 1.000-Won-Banknote.

    Piram Seowon in Jangseong in der Provinz Süd-Jeolla wurde im Jahre 1590 errichtet und gilt dem Gedenken an Kim In-hu. Nur wenige Jahre nach der Gründung brannte die Anlage während der japanischen Invasion völlig nieder, wurde 1624 jedoch wiederaufgebaut. Die Hyeonpan genannte Schrifttafel mit dem Namen der Akademie wurde 1662 von König Hyeonjong gestiftet.

    Dodong Seowon in Dalseong nahe der Stadt Daegu wurde im Jahre 1605 von lokalen Gelehrten gegründet und erinnert an Kim Goeng-pil, der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wirkte. Sehenswert sind ein uralter Ginko-Baum in der Nähe des Eingangs zur Akademie, die Haupthalle und der konfuzianische Schrein dahinter.

    Byeongsan Seowon liegt in unmittelbarer Nähe des berühmten Dorfes Hahoe bei der Stadt Andong und ist dem wohl bekanntesten Sohn des Dorfes, Ryu Seong-ryong, gewidmet. Dieser schuf nicht nur zahlreiche konfuzianische und kalligrafische Werke, sondern erwarb sich während den japanischen Invasionen von 1592 und 1597 auch politische und militärische Verdienste.

    Museong Seowon nahe der Stadt Jeongeup in der Provinz Nord-Jeolla entstand im Jahre 1696 durch die Zusammenlegung zweier kleinerer Schreine zu Ehren der Gelehrten Choe Chi-won und Sin Jam. Die Schreingebäude sind daher älter als die Lehrhalle und die Unterkünfte für die Schüler. Erhalten sind auch einige Schriftstücke aus den Jahrhunderten vor der Akademiegründung.

    Donam Seowon in der Nähe der Stadt Nonsan in der Provinz Süd-Chungcheong geht auf das Jahr 1634 zurück, drei Jahre nach dem Tod des hier verehrten Gelehrten, Politikers und Schriftstellers Kim Jang-saeng. Besonders ins Auge fällt das Pavillon Sanangnu, das auf steinernen Säulen vor dem Eingang der Akademie thront.

    UNESCO-Welterbe in Südkorea

    Seowon, neukonfuzianische Akademien
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